Das Prädikat „Golf&Natur“ – es hängt bei nahezu jedem Leading Golf Club an der Clubhauswand. Die Auszeichnungen in Bronze, Silber oder Gold werden vom Deutschen Golf Verband verliehen.

Was aber bedeutet dieses Siegel und warum hat es Auswirkungen auf jeden Golfer, der Mitglied eines Leading Golf Clubs ist? „Für uns ist dieses Zertifikat deshalb so wesentlich, weil es Qualitätsmanagement im Club ermöglicht“, stellt Bernhard May, Präsident der Leading Golf Clubs of Germany fest. „Dabei ist es für die Golfer ganz wesentlich zu verstehen, dass der Titel des Programms zwar Golf&Natur ist, das Programm aber erheblich über den reinen Bereich Natur hinausreicht. Erfasst werden auch Themen wie Kommunikation, Arbeitsschutz, Infrastruktur sowie Pflege und Spielbetrieb.“ Für May heißt das: „Die Teilnahme am Programm Golf&Natur kann zum Beispiel zu einer Verbesserung der Grünqualität führen, zu einer besseren Information der Mitglieder über Abläufe im Club oder zu einer Optimierung der Ausgaben im Greenkeeping.“

Eingeführt wurde das Programm Golf&Natur vom DGV im Jahr 2005, um eine Verbesserung der Spielbedingungen im Golf mit dem größtmöglichen Schutz der Umwelt zu verbinden. Während der Einstieg in Golf&Natur zum Beispiel damit verbunden ist, alle vorliegenden behördlichen Genehmigungen zu dokumentieren und somit für die Mitglieder der Golfanlage Rechtssicherheit zu ermöglichen, werden im Bereich der Gold-Zertifizierung hohe Maßstäbe an die Exzellenz der Anlage gestellt. Dazu gehört zum Beispiel, dass die Waschanlage des Betriebshofes einen Ölabscheider vorweisen muss. Was für den Golfer auf den ersten Blick eher unwichtig klingen mag, kann bei behördlichen Kontrollen der Golfanlage tatsächlich zu größeren Problemen führen.

Die Tatsache, dass inzwischen 21 von insgesamt 36 Leading Golf Clubs über das begehrte Gold-Zertifikat verfügen, zeigt auch, wie ambitioniert diese Anlagen eine Spitzenstellung in Sachen Qualität verfolgen. „Ich denke, wir können als Leading Gemeinschaft stolz darauf sein, in welchen Feldern unsere Mitglieder zum Teil auch Vorreiterarbeit leisten“, resümiert Bernhard May. „Das reicht von Projekten bei der Nutzung von Solarenergie oder zur Pflege von Naturdenkmälern auf dem Golfgelände bis zu innovativen Methoden bei der Bewässerung oder dem Recycling des Grünschnitts.“

In Zeiten der Diskussion um die Verwendung von Wasser, Dünger und Pflanzenschutzmitteln auf Golfanlagen erhält das Prädikat Golf&Natur eine weitere wesentliche Bedeutung: Es dokumentiert vor Behörden einen sachgerechten Betrieb der Golfanlage, der im Falle der Gold-Zertifizierung auch einen zweiten externen Zertifizierer bestätigt wird.

„Wir stellen inzwischen fest, dass wir als Golfanlagen gerade in der regionalen und bundesdeutschen Umweltpolitik als verlässlicher Partner wahrgenommen werden“, lautet das Fazit von Bernhard May. „Das hängt mit Sicherheit auch mit der jahrelangen Arbeit in Sachen Golf&Natur zusammen und ist mit Hinblick auf die zukünftige Arbeit der Golfanlagen wichtig.“

Quelle: Petra Himmel, Golfjournalistin und Nachhaltigkeitsexpertin