Der erneute Wintereinbruch forderte heute unsere Greenkeeper, die als Maßnahme gegen Schneeschimmel den Schnee von den Grüns geräumt haben. Man kann sich fragen, warum sie das nicht auch beim ersten Schnee vor ein paar Wochen gemacht haben.

Entscheidend für die Auswirkungen einer geschlossenen Schneedecke ist, in welchem Zustand sich der Grasbestand in dieser Phase befindet. Hat im Herbst eine kontinuierliche Temperaturabsenkung stattgefunden, der Boden ist gefroren und die Gräser gehen mit einer gut ausgebildeten Winterhärte in diese Zeit, so sind sie weitgehend geschützt. In diesem Fall stellt eine Schneedecke einen Schutz vor extremen Frost oder auch Frostdürre da, sie isoliert und hält die Gräser in ihrer Winterruhe. Wird dann der Schnee entfernt, können sich die Flächen bei Sonneneinstrahlung zu stark erwärmen und die Gräser sind empfindlicher gegenüber Frostschäden und Austrocknung.

Problematisch sind hingegen höhere Temperaturen in Verbindung mit Niederschlägen, die dann ohne Übergang in Schnee übergehen. Im Bereich des ungefrorenen Bodens liegen die Temperaturen über dem Gefrierpunkt, die Gräser sind nun geschwächt und eine ausreichende Winterhärte konnte nicht ausgebildet werden. Die Erreger sind noch aktiv, es kann keine Fungizid-Behandlung erfolgen – und so kommt es unvermeidbar zu Schäden.

Die häufigste Krankheit ist der Schneeschimmel, der bei Temperaturen von 0 – 15 ° C aktiv ist. Somit befällt der Erreger bereits im Herbst die Flächen und wird erst durch den Frost gestoppt.
Der Schnee muss also weggeräumt werden, damit der Frost bis an die Grasnarbe durchdringen kann und die Verbreitung des Schneeschimmels verhindert.

An diesem Beispiel sieht man, dass unser Greenkeeping-Team auch an Tagen gefordert ist, an denen eigentlich kein Grün zu sehen ist.