Die Entstehung von „Lesesteinhäufen“ ist auf die örtliche Historie und Bodenbeschaffenheit zurückzuführen. Die von der Eiszeit geprägten Böden enthalten vielerlei Steine jeder Größenordnung. Durch Bodenerosionen und das landwirtschaftliche Pflügen werden die Steine an die Oberfläche befördert und verursachten häufig Schäden an den Maschinen der Landwirte. Deshalb werden diese von Menschenhand aufgelesen und am Feldrand abgelegt. Daher der Name „Lesesteinhaufen“, die als Trittsteinbiotop fungieren.
Diese Biotope sind in der ausgeräumten Agrarlandschaft sehr wertvoll. Nicht nur als Bestandteil von Feldhecken, sondern auch als Inselbiotop bilden sie Glieder einer Vernetzung von Lebensräumen über weit auseinanderliegende Flächen hinweg. Hinter dem Grün der Bahn 4 existiert eine Vernetzung zwischen Lesesteinhaufen, Benjeshecke und Wald. Alle drei Bestandteile sind für die Vernetzung der Lebensräume unverzichtbar.
Durch Trockenheit und Frostschutz bieten Trittsteinbiotope optimale Bedingungen zum Überstehen der kalten Jahreszeit. Die Steinzwischenräume werden von verschiedensten Klein- und Kleinstlebewesen wie Reptilien und Insekten als Schlummerplatz für den Winter genutzt.
Im Sommer wiederum nutzen u. a. Eidechsen, Lurche, Ameisen, Bienen und Grabwespen die von der Sonne gewärmten Steine als Wohlfühloase. Bei Gefahr können die Spalten zwischen den Steinen als rettendes Versteck genutzt werden.
Flechten und Moose gelten bei dem für Vegetation herausfordernden Untergrund als die sogenannten Pionierpflanzen. Im Laufe der Zeit haben sich weitere Pflanzen wie Mauerpfeffer, Blut-Storchschnabel, Frühlingsfingerhut oder Gewöhnlicher Dost, auch bekannt als wilder Majoran, auf die vorherrschenden Gegebenheiten spezialisiert.
Ort: Zwischen den Bahnen vier und elf
Typologisierung: Trittsteinbiotop
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