Die Grüns, die sehen ja aus, werden sich einige in den letzten Tagen gesagt haben. Warum machen die Greenkeeper so etwas? Die Antwort lautet: Es geht immer darum, die Grünsqualität zu sichern und langfristig zu erhalten.

Golfgrüns zeichnen sich durch eine geringe Narbenhöhe und gleichzeitig hohe Narbendichte aus. Dadurch soll vor allem ein kalkulierbares Ballrollverhalten gewährleistet sein. Um dies zu erreichen, führt der Greenkeeper regelmäßig verschiedene Pflegemaßnahmen durch, wie z. B. Tiefes schneiden, Vertikutieren, Aerifizieren, Sanden, Walzen, Beregnen und Düngen. Die Applikation von Nährstoffen ist dabei für die Belastbarkeit des Grüns, dessen Regenerationsvermögen und Pflanzenvitalität, entscheidend. Die sandige Rasentragschicht unter den Grüns speichert wenige Nährstoffe, da sie kaum organische Substanz enthält. Sie ist zudem sehr wasserdurchlässig.

In unserem Fall haben wir eine Düngung mit Eisensulfat und Kalium durchgeführt, um ein Stärkung der Gräser bzw. die Widerstandsfähigkeit gegenüber den spezifischen Winterkrankheiten wie Schneeschimmel zu bewirken. Kalium verstärkt die Zellmembrane der Gräser, Eisen ist wichtiger Bestandteil des Blattgrüns und Schwefel hat unter anderem auch eine fungizide Wirkung. Zudem wird der pH-Wert an der Grünsoberfläche gesenkt und schafft somit ungünstige Bedingungen für die Entwicklung des Schneeschimmels. Leider verursacht das Ausbringen von eisenhaltigem Dünger diese unschönen schwarzen Streifen. Nach ein paar Tagen, wenn wir wieder mähen können, werden diese schwarzen Stellen verschwinden und bleiben wird für längere Zeit die positive Wirkung des Düngers. Eisensulfat trägt auch zur Verätzung wurzelloser Organismen, wie z. B Moos, bei.

Das tiefe Aerifizieren lockert die unteren Schichten der Rasentragschicht, die durch das durchgängige Betreten und Befahren der Grüns verdichtet wird. Dadurch schaffen wir die Voraussetzung für das Versickern des Wassers in tiefere Schichten und somit auch eine tiefere Durchwurzelung der Gräser, was wiederum zur Stärkung vor allem der Widerstandsfähigkeit gegenüber Trockenheit führt. Die durch die Lockerung des Bodens eingebrachte Luft begünstigt die Aktivität und die Vermehrung aerober Mikroorganismen (die Guten), was sich wiederum positiv auf das Wurzelwachstum der Gräser auswirkt.

Also alle diese Pflegemaßnahmen, die für kurze Zeit das Golfspiel stören oder zu unschönen Grüns führen, sind letztendlich die Voraussetzung für weiterhin gut bespielbare Golfgrüns.

Eure immer dem Golfspiel dienenden Greenkeeper