Am Samstag, den 12. Oktober, fand an einem typischen Herbsttag und nach drei Jahren Corona-bedingter Pause wieder der mit Spannung erwartete sogenannte „Ryder Cup“ zwischen den „Grip It’s“ und den „Rough Tees“ im Golf Club Würzburg statt.

Die Grip It’s (benannt nach John Dalys berühmtem Zitat „I just Grip It, and Rip It“) und die Rough Tees sind zwei „Stammtische“, die aus insgesamt ca. 40 regelmäßigen Teilnehmern bestehen. Die Mitglieder beider Teams haben zwar sehr unterschiedliche berufliche, kulturelle und geografische Hintergründe, doch eines haben sie gemeinsam: ihre Liebe zum Golfsport. Der Ryder Cup zwischen den beiden Teams fand von 2016 bis 2021 regelmäßig statt, wobei jedes Team dreimal die begehrte Trophäe gewann.

Nach einer bedauerlichen dreijährigen Pause begannen die Planungen für die diesjährige Wiederaufnahme bereits im Februar, als ein Termin vereinbart wurde, an dem die meisten Spieler beider Teams teilnehmen konnten. Mit 12 Spielern pro Team, die insgesamt sechs Flights bilden, war die Gelegenheit perfekt, alle drei Ryder-Cup-Formate abzudecken, wenn auch in komprimierter Form.

  • Klassischer Vierer: Gespielt wird zwischen zwei Teams mit je zwei Spielern. Ein Spieler schlägt an den ungeraden Abschlägen (1, 3, 5 usw.) ab, der andere an den geraden. Der Spieler, der keinen Abschlag gemacht hat, macht den nächsten Schlag und so geht es weiter, bis der Ball eingelocht ist. Die Mannschaft mit der geringsten Anzahl an Nettoschlägen gewinnt das Loch.
  • Best Ball: Alle Spieler spielen ihren eigenen Ball bis zum Ende des Lochs. Die besten Netto-Ergebnisse jedes Teams werden verglichen und das beste Ergebnis gewinnt das Loch.
  • Einzel: Die Spieler spielen in einem klassischen Lochwettspiel-Format gegeneinander.

Mit zwei Punkten im Klassischen Vierer, zwei im Best Ball und vier im Einzel brauchen die Rough Tees als amtierende Sieger vier Punkte, um die Trophäe zu behalten. Die Grip It’s bräuchten 4,5 Punkte.

Kurz vor 10 Uhr versammelten sich die Teams am ersten Abschlag zu einem traditionellen „wee dram“, einem Whiskey. Ob dies dazu beigetragen hat, dass 7 der 20 Abschläge nicht bis zum roten Tee gelangt sind, bleibt Spekulation!

Als die Spieler des letzten Flights das 4. Loch erreichten, trafen Meldungen ein, dass der erste Flight bereits den Halfway-Point erreicht hatte, wo Sandwiches und Kuchen von den Rough Tees und Wasser und Bier von den Grip It’s bereitgestellt wurden.

Dank der modernen Messaging Technologie wurde die Nachricht, dass das Grip It’s Team von Bernd von Feder und Hubert Wanner eine 5&4 Niederlage gegen das Rough Tees Team von Andre Henneberger und Günter Laewen erlitten hatte, frühzeitig verbreitet.

In einem der engsten Matches kam es gleich im ersten Flight zu einer Beinahe-Sensation. Das Rough Tee-Duo Knut Hartlieb und Dirk Böhm lag bei noch 5 zu spielenden Löchern mit 4 in Führung, doch mit Siegen an den Löchern 14, 15, 16 und 17 gingen Peter Vogl und Peter Schwarz mit einem Gleichstand zum 18. Ein 4-Meter-Putt (der im Laufe des Tages und Abends immer länger wurde!) von Dirk Böhm zum Par bedeutete, dass Peter Vogl seinen 1,5-Meter-Putt einlochen musste, um sich einen halben Punkt zu sichern, was er auch tat.

Dieser erste halbe Punkt für die Grip It’s gab den Spielern, die noch auf dem Platz waren, Zuversicht. Im letzten Flight trat der Kapitän des Grip It’s, Jim Stock, gegen den stärksten Spieler der Rough Tees, Matthias Degelmann, an. Ebenfalls im Flight war der Rough Tees-Kapitän Klemens Hölzel, der gegen den Grip It’s-Spieler mit dem niedrigsten Handicap, Andy Feldmann, antrat. Beide Matches gingen zu Gunsten der Grip It’s aus: Andy gewann mit 6&4 und Jim sicherte sich den Punkt mit 5&3 durch einen spektakulären (verdünnten) Chip auf dem 15ten Grün. Da Jörg Falkenberg (Grip It’s) mit 5&4 gegen Herbert Ulsamer verlor und Joachim „Dobby“ Flügel von den Rough Tees Raphael Juchler mit 4&3 besiegte, war das Turnier mit 2,5 zu 3,5 unentschieden, wobei noch 3 Punkte zu vergeben waren.

Ein großartiger Sieg des Grip It-Teams Günther Höchsmann und Wolfgang Häfner im Best Ball über Ludwig Walther und Walter Malcherek brachte die Grip It’s auf 3,5 Punkte und das Turnier auf Gleichstand. Leider war dieser Punkt der letzte, den die Grip It’s gewinnen konnten, denn das letzte Match zwischen Rudi Neubert und Guido Molinari von den Rough Tees gegen Michael Deutschmann und Andreas Havlik von den Grip It’s ging mit 4&3 an die Rough Tees.

Nach dem Ende der sportlichen Wettkämpfe wurde die Aufmerksamkeit auf die Abendunterhaltung gelenkt. Wie in den vergangenen Jahren fanden die Preisverleihungen in der B. Neumann Residenzgaststätte statt. Nach einem Sektempfang und einer Begrüßungsrede von Gastgeber Klemens Hölzel wurden saisonale Vorspeisen und Hauptgerichte serviert.

Vor den Desserts fand die Pokalübergabe statt. Jim erläuterte, dass der gute Zweck in diesem Jahr die Würzburger Kindertafel sei – Jims Frau Martina Stock gehört zum Organisationsteam und Dobby Flügel und Peter Vogl liefern regelmäßig die Pausenbrote aus, die die Freiwilligen jeden Tag machen. Wie im Vorfeld vereinbart, wurde die Kindertafel in diesem Jahr in zweierlei Hinsicht unterstützt:

1. Die Gruppe hat mehr als € 1.500 gespendet und
2. Beide Kapitäne werden zusammen mit den Spielern jeder Mannschaft, die ihre Spiele verloren haben, an einem Tag im November früh aufstehen um bei der Herstellung der Lebensmittelpakete zu helfen und sie mit Dobby und Peter auszuliefern.

Jim überreichte Klemens als dem siegreichen Kapitän den Pokal und es werden bereits Pläne für das Rückspiel im Jahr 2025 geschmiedet!

Jim Stock