Schulschluss um 13 Uhr – aber an diesem Dienstag steht die vierte Klasse der Burkarder-Grundschule aus dem Steinbachtal in Würzburg vor dem Clubhaus des Golf Club Würzburg. Kurz vor den Sommerferien sah der ganz normal um 8:00 Uhr beginnende Schultag für die 24 Mädchen und Jungen anders aus: Raus auf den Golfplatz, Umweltkunde zwischen Fairways und Grüns, das Kennenlernen von ungewöhnlichen Berufen und natürlich ein Schnupper-Golftraining standen auf dem Programm.

Im Rahmen des Projektes „Abschlag Schule“ des Deutschen Golf Verband fand die Kombination all dieser Elemente zum ersten Mal statt. Dass durch den DGV Schnuppergolfkurse für Schulklassen gefördert werden, bei denen die Kinder erste Putt- und Abschlagsversuche machen können, wird im Golf Club Würzburg seit vielen Jahren regelmäßig durchgeführt. Die Einbindung von Umweltkunde aber war auch für die Mitarbeiterinnen des DGV, die extra aus der Zentrale in Wiesbaden angereist waren, eine Deutschland Premiere. „Gerade der Umweltfaktor ist im Golf superwichtig und gehört zu solch einem Event, bei dem die Kinder voll dabei waren, eigentlich unbedingt dazu“, konstatierten die beiden DGV-Vertreterinnen.

Kein Wunder: Mit Hilfe von Lupen und dank der ausführlichen Erklärung der Umweltpädagogin Janina Kempf vom LBV Unterfranken entdeckten die Grundschüler im Trockenrasengebiet des Golfplatzes zwischen den Bahnen acht und 16 nicht nur 16 Heuschrecken, sondern durften auch Samen von Blüten und Gräsern sammeln, den sie nun zu Hause im Garten oder einem Topf einpflanzen können. „Der Golf Club Würzburg hat eine Kooperation mit dem Landesbund für Vogelschutz, der uns die Umweltexpertin vermittelt hat“, zeigte sich Clubmanagerin Sanja Bradley begeistert vom Erfolg des Projektes: „Die Kinder haben niemanden beim Golfen gestört, gleichzeitig aber viel gelernt und vor allem hatten sie Spaß.“

Einen Einblick in den Beruf einer Head-Greenkeeperin bekamen sie außerdem. Denn Jacqueline Siegel, die den Bereich Platzpflege verantwortet, erklärte den Mädchen und Jungen, wie tagtäglich die Arbeit zwischen Grüns und Abschlägen verläuft. Sie hatte dazu nicht nur einen Aufsitz-Rasenmäher sondern zwei Eimer mit unterschiedlichen Größen vom Saatgut sowie Bodenfeuchtemessegräte dabei. Aufmerksam folgten ihr die Kinder bei ihrer Erzählung über den Beruf eines Greenkeepers, Erklärung über die unterschiedlichen Grassorten bzw. -Arten, richtige Pflege und Bewässerung des Rasens. Die Kinder waren begeistert und ihre Lehrerin Andrea Hechelbauer höchst zufrieden mit dem anschaulichen Unterricht vor Ort.

Golf wurde dann natürlich auch einmal ausprobiert: Unter Anleitung von Golfpro Trevor Pearman bekamen die Kinder nicht nur Einblicke in das Putten und Chippen, sondern sahen auch, wie man weite und gerade Bälle schlagen kann. Das Golfschnuppern der Schüler beobachteten auch aufmerksam die Mitarbeiterinnen des DGV, die diese Projekte für den Verband deutschlandweit betreuen.

Der Präsident des Golf Club Würzburg, Bernhard May, zeigte sich sehr zufrieden über die ausgelassene Stimmung der Schülerinnen und Schüler beim Verlassen des Golfplatzes: „Ich bin mir sicher, dass unsere jungen Gäste die Vielfalt des Golfplatzes und des Golfsports in positiver Erinnerung behalten werden und würde mich sehr freuen, sie bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen. Außerdem freue ich mich natürlich sehr, dass der Golf Club Würzburg mit der Kombination aus Umweltbildung und Golfsport für die Kinder ein erfolgreiches Pilotprojekt umgesetzt hat“.