Ein ganz normaler Arbeitstag im Februar 2020 – Duschen, Anzug, Kaffee, ab in die Agentur, Emails schreiben, Telefon… und dann ploppt in meinem Postfach eine ganz besondere Email auf:
„Sehr geehrter Herr Wolf, vielen Dank für Ihr Engagement für den Golfsport. Wir laden Sie herzlich zu unserem Allianz Old Course Tournament nach St. Andrews ein…“
Wow – Die Freude ist riesengroß! Ich bin schon ganz nervös und kann es kaum erwarten! Und zack, 2 Jahre später, Corona sei Dank, ging es dann auch los.
Zusammen mit einem Top-Kunden trete ich die Anreise zum wichtigsten Ort im Golfsport an. Nach nur 1,5h Flugzeit begrüßt uns St. Andrews – The Home of Golf – mit bestem Wetter und einer gigantischen Atmosphäre. Dieser Ort ist so atemberaubend und irgendwie so voller Historie, dass es einen erzittern lässt. Und als wäre St. Andrews und der Old Course an sich nicht schon genug für dieses fantastische Turnier, so war die Stadt auch schon im „The Open“-Fieber. Die großen Tribünen sind aufgebaut, die Zelte stehen schon und auf dem riesigen Leaderboard sehe ich schon alle Namen der großen Golfer vor mir. Die Stimmung kann wirklich nicht schöner sein.
Wir checken kurz im Fairmont Hotel ein und dann geht es auch schon mit dem ersten Programmpunkt los: Gin-Tasting mit Putting-Wettbewerb am Ladies Putting Grün. Nach spaßigen 18 Loch, es heißt nicht umsonst Himalaya Putting, und den ersten Gesprächen mit den anderen Teilnehmern, höre ich einen Dudelsack. Natürlich geleitet uns ein typisch schottischer Dudelsackspieler in traditionellem Gewand vom Old Course durch die ganze Stadt zum Restaurant. Im Forgan´s werden wir ziemlich verwöhnt: Leckeres Essen, guter Wein und ziemlich coole Gesellschaft – mit Giovane Elber, Claudio Pizarro, Roy Makaay, Owen Hargreaves, Felix Neureuther, Maximilian Kieffer, etc. tüfteln wir an unserer Spielstrategie für morgen…
Wecker klingelt, viel geschlafen habe ich nicht – ich bin wirklich sehr aufgeregt! Kurzes Frühstück und dann schnell auf die Range. Da wartet schon Maximilian Kieffer mit einer kurzen Aufwärmrunde auf uns. Und dann geht es auch schon Richtung Old Course. Mein Caddie empfängt mich mit einem lockeren Spruch in starkem schottischen Akzent und ich kann es gar nicht glauben, dass es gleich schon losgeht. Noch schnell ein paar Putts machen und dann höre ich auch schon den Ansager: „On the Tee from Germany, Benedikt Wolf“… Mein Puls rast, ich höre mein Herz klopfen und ich tee auf und schlage mein 2er Eisen erst mal schön nach rechts in die Tribünen. Egal, es macht so großen Spaß und ich freue mich auf jeden Schlag den ich auf diesem fantastischen Golfplatz machen darf. Und wer öfter schlägt hat mehr vom Spiel, richtig?!
Der Platz an sich ist nicht schwer. Insbesondere, wenn nahezu kein Wind herrscht. Wir haben wirklich Traumwetter. Ein Caddie ist auf jeden Fall empfehlenswert um die Pot-Bunker zu vermeiden. Denn wer hier landet kann das Bogey oder noch schlechter direkt notieren. Außerdem helfen uns die Caddies die riesigen Grüns zu lesen und einzuschätzen. Der komplette Platz ist bereits im „The Open“-Layout verpackt und ich kann es gar nicht glauben, dass Tiger Woods etc. in nur wenigen Tagen hier ebenfalls antritt um die 150. Open zu gewinnen.
So, 18 Loch sind geschafft. Mein Flight war super und wir brauchen jetzt erst mal eine kurze Pause. Und schon geht es weiter mit einem Barbecue mit schönster Aussicht auf den Golfplatz und das Meer. Die Siegerehrung führt Felix Neureuther und wir hören noch ein paar Geschichten vom Turniertag: Owen Hargreaves wurde beklaut, eine Möwe hatte großen Hunger und hat sich sein Sandwich geschnappt, ein Spieler hat in eine Autoreihe geschlagen und der Longest Drive vom Vorstand waren ganze 12m. Wir lachen, wir klatschen, wir gratulieren dem Sieger der den Platz gerockt hat. Irgendjemand kommt noch auf die super Idee eine kleine Cross-Golf Challenge zu starten und so schlagen wir alle noch ein paar Bälle mit Publikum. Letzter Wein geleert und ich falle sehr glücklich ins Bett.
Der letzte Tag bricht an, wir genießen noch ein letztes Frühstück und checken aus. Gott sei Dank können wir noch mal auf die Range und spielen noch den „Torrance Course“. Ich nehme meinen Schläger in die Hand und es fühlt sich schon besser an. Mir ist wieder eingefallen worauf ich bei meinem Schwung denken muss und ohne diese Nervosität spielt es sich auch deutlich leichter. So haben wir noch eine fantastische Golfrunde und dann steht da auch schon das Shuttle zum Flughafen. Einsteigen, kurze Fahrt, ab zum Checkin, kurz Warten, in den Flieger rein und gefühlt auch gleich schon wieder raus…
Ich höre noch „Welcome back to Germany…“ und mit dieser Wahnsinns-Erfahrung und ganz tollen Erinnerungen geht es sehr glücklich wieder nach Hause.

Benedikt Wolf, Allianz Agentur Avit Inh. Pfnausch & Wolf OHG