Es sind immer schöne Abende, wenn das Mozartfest hinauf zum Clubhaus des Würzburger Golf Clubs lädt, und es war schon das elfte Mal in diesem Jahr. Aber dieses Mal, so schien es, war es besonders schön, passt doch alles zusammen: Die Atmosphäre am Teich und Wasserfall am 18. Loch des Kurses, der traumhafte Sommerabend, der manch vorsorglich mitgebrachte Decke unnätig machte, und die Musik des „Rennquintetts“. Die fünf Blechbläser, im Jahr 1987 ursprünglich als Bläserquintett des SWF-Rundfunkorchesters gegründet, zeigten dem Publikum mit zwei Trompeten (Uwe Zaiser und Peter Leiner), Posaune (Jochen Scheerer), Horn (Uwe Tessmann) und Tuba (Ralf Rudolph) buchstäblich, wo in der Blechblasmusik der Hammer hängt. Großen Anteil an dem vergnüglichen und unterhaltsamen Abend hatte die launige Moderation durch Peter Leiner („Fast dreißig Jahre im Ensemble zu spielen, ist schlimmer als verheiratet zu sein“), der von seinen Mitstreitern auch pantomimisch und komödiantisch unterstützt wurde.
„Von Bach bis Blues … und Mozart mittendrin“, war das Motto des Abends, mal mit „U“, wie Unterhaltungsmusik, mal mit „E“ wie Ernste Musik, mal alles bunt gemischt in einem Stück. Vom „Basin Street Blues“ beim Einzug der Musiker durch das Publikum bis zum „The Saints Hallelujah“ einer Mischung aus „The Saints Go Marchin In“ und Händels „Hallelujah“, die Musik ging ins Blut. Zwischendrin bewies Uwe Zaiser an der „Horn-Bach-Trompete“, wie Moderator Peter Leiser es nannte, seine Virtousität an einem Instrument aus Trompetenmundstück, zwei Metern Plastikschlauch und rotem Kuststofftrichter. Nach einer bunten Reise durch die Musikgeschichte anhand der Melodie des „Alten Peter“ kam im zweiten Teil des Abends der Namensgeber des Mozartfestes nicht zu kurz, etwa mit der Ouvertüre aus der Zauberflöte.
Den Abschluss vor den beiden Zugaben bildete eine Reise durch die Musikwelt der Charlie-Chaplin-Filme, die Sir Charles Spencer Chaplin ja selbst komponiert hatte. Gekrönt wurde der Abend von der alljährlichen „Überraschung“, dem von Clubpräsident Rudi May spendierten Feuerwerk am Teich.
Quelle: Mainpost, 24.06.2016