Für die meisten Mitglieder des Golf Clubs Würzburg ist Golf eine Leidenschaft, ein Hobby, ein Zeitvertreib, eine Möglichkeit, sich regelmäßig mit Freunden zu treffen und all die anderen sozialen Interaktionen zu genießen, die damit verbunden sind.

Für eine kleine Gruppe von Spielern, vor allem in der Damen- und Herrenmannschaft, ist Golf jedoch ein Leistungssport, und wie bei anderen Sportarten bietet das Ende einer jeden Saison die Gelegenheit, eine Bilanz der vergangenen Saison zu ziehen.

Die Herrenmannschaft war zu Beginn der Saison 2024 sehr zuversichtlich: Sie hatte neun Spiele ungeschlagen überstanden, darunter eine perfekte Saison (fünf Siege) in der Oberliga im Jahr 2023. Der Kader war sehr breit und tief, mit einer guten Mischung aus etablierten Spielern, Neuzugängen aus der Jugendorganisation und Spielern, die sich dem Golf Club Würzburg angeschlossen hatten, um auf regionaler und schließlich nationaler Ebene Wettkampfgolf zu spielen.

Das Damenteam ging dagegen mit einem etwas mulmigen Gefühl in die Saison 2024: Das Ziel Klassenerhalt war fest eingeplant. Das Damenteam hatte in den letzten beiden Spielzeiten viele wichtige Spielerinnen verloren und die neu hinzugekommenen Spielerinnen (Luisa Deutzmann, Lotte Zillig und Cara Owin) waren zwar sehr gute Spielerinnen, aber um ein Team von neun Spielerinnen zusammenzustellen, mussten mehr oder weniger alle zur Verfügung stehen.

Nachdem das Wintertraining abgeschlossen war, begann die eigentliche Saison mit einem Trainingslager. Die Damen entschieden sich in diesem Jahr für einen Aufenthalt in Würzburg. Ab Freitagnachmittag, 11. April, fand ein intensives Spiel- und Trainingswochenende statt, bei dem alle Aspekte des Spiels (langes Spiel, Annäherungsspiel, um das Grün herum und Putten) behandelt wurden. Das Trainerteam, bestehend aus Trevor Pearman und Stuart Bannerman, befasste sich insbesondere mit der Frage, wie man die Spieler am besten für das Format „Klassischer Vierer“ zusammenbringt.

Da die meisten der in der Saison zu spielenden Plätze bekannt waren, entschied sich das Herrenteam im Rahmen des Trainingslagers den Freitag auf der Anlage des GC Zimmern zu trainieren und das Wochenende mit einer intensiven Ligavorbereitung im GC Würzburg zu verbringen. Das Hauptaugenmerk wurde vor allem auf das lange Spiel und Abschläge gelegt, da bereits bekannt war, dass die Spieltage in Sankt Leon-Rot und Herzogenaurach von den weißen Abschlägen bestritten werden würden und damit sehr lange Plätze zu bewältigen sind. Natürlich machte sich auch das Team um Captain Nicolai Kutz und Pro Julien Froidefond Gedanken um die Zusammenstellung der „Klassischen Vierer“, die in dieser Saison nach dem Aufstieg in die Regionalliga das erste Mal für die Herrenmannschaft auf dem Programm standen.

Die Saison

Der erste Spieltag für die Damenmannschaft fand in der Kurpfalz statt. Schnell wurde klar, dass das Ziel, in der Regionalliga zu bleiben, realistisch war – ein sehr sicherer 3. Platz, angeführt von Theresa de Bochdanovits mit einer Level-Par-Runde in den Einzeln, wurde mit 15 Schlägen Abstand zu Platz 4 Kurpfalz und Platz 5 Gernsheim gesichert. Dieser Trend setzte sich im Laufe der Saison mit einem 2. Platz in Kronberg und einem weiteren 2. Platz in Gernsheim fort. Für den 4. Spieltag war klar, dass die Mannschaft für das Spiel in Heddesheim Verstärkung holen musste: Da Luisa Deutzmann aufgrund einer familiären Verpflichtung nicht zur Verfügung stand und Minyeong Han (die für die ersten Spiele der Saison aus der Jugendmannschaft aufgestiegen war) verletzt war, sprang Kapitänin Alexandra Roloff ein, die zusammen mit Kerstin-Nora Latoschik ihr Debüt in der Damenmannschaft gab. Kerstin-Nora krönte ihre Leistung mit einem Eagle auf dem Par 5 Loch 10, wo sie ihren Annäherungsschlag aus 85m einlochte. Damit sicherte sie dem Golfclub Würzburg mit einem stark dezimierten Team den 4. Platz.

Die ersten vier Spieltag der Herren war eine echte Achterbahnfahrt. Beim ersten Spieltag im GC Hanau wurden die Herren erst einmal „auf den Boden der Tatsachen“ zurückgeholt. Ein klassischer Fehlstart und Platz fünf bescherten lediglich ein Pünktchen. Eine denkbar schlechte Ausgangssituation, vor allem da die beiden letzten Plätze in der Tabelle den Abstieg bedeuten. Lediglich Tim Hillerbrand und Justus Pehl konnten mit der besten Tagesleistung im Klassischen Vierer überzeugen und waren damit als Team für die restlichen Spieltage gesetzt. Die richtige Reaktion zeigten die Jungs beim 2. Spieltag im GC Sankt Leon-Rot. Hier kämpfte man nach den Einzeln sogar noch um den Tagessieg mit, um aber dann im klassischen Vierer sich der Heimmannschaft und dem GC Herzogenaurach geschlagen geben zu müssen. Mit Platz 3 und einer guten Leistung sah man dem nächsten Spieltag im GC Zimmern entgegen. Dort überraschte die Heimmannschaft mit einem Sieg. Für die Würzburger Herren blieb lediglich Platz 4, den James Pearman gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder im klassischen Vierer auf dem 18. Grün durch einen gelochten Viermeter-Putt sicherte. Es zeigte sich bereits vor dem Spieltag, dass sich hinter den Teams aus Sankt Leon-Rot und Herzogenaurach ein enges Rennen mit dem GC Zimmern um den dritten Platz und damit um den Nichtabstieg entwickeln würde. Durch den Heimsieg des GC Zimmern schien Platz 3 in fast unerreichbare Ferne gerückt zu sein. Für Spieltag vier im GC Herzogenaurach hieß es Punkte und Schläge auf den GC Zimmern gut zu machen. Mit einem erneuten 3. Platz und damit vor dem GC Zimmern war die Aufgabe für den Heimspieltag klar: Der Heimsieg war Pflicht, das Team des GC Zimmern durfte nicht besser als Platz 4 abschneiden und es mussten 18 Schläge aufgeholt werden.

Letzter Spieltag

Zu Beginn des letzten Spieltages, dem Heimspiel im Golf Club Würzburg, befand sich das Damenteam in einer deutlich komfortableren Position als das Herrenteam. Da Gernsheim bereits abgestiegen war, musste die Kurpfalz den Spieltag gewinnen und Würzburg den letzten Platz belegen. Glücklicherweise sorgten starke Leistungen des gesamten Teams, darunter eine Rekordrunde von 5 unter vom blauen Tee durch Theresa, für ein Gesamtergebnis von 19 über Par, einen Heimsieg und sogar den zweiten Platz in der Liga.

Die Vorzeichen für den Heimspieltag waren schwierig für das Herrenteam. Denn mit den kurzfristigen Ausfällen von William Pearman und Luis Frischmuth, musste die Jugendabteilung antreten. Neben Rafael Schwarz, der in 2024 bei seinen ersten Einsätzen in der Herrenmannschaft überzeugte, war es für Maximilian Miller sein Startdebut. Rafael und Maximilian überzeugten in ihren Einzeln mit jeweils 4 über Par. Dass das die beiden höchsten Runden waren, die die Würzburger Jungs an diesem Tag ins Clubhaus bringen sollen, hätte aber niemand gedacht. In den Einzeln wurden von James Pearman und Tim Hillerbrand mit jeweils -4 zwei Toprunden abgeliefert. In den klassischen Vierern konnte man ersatzgeschwächt auf keine Auswechselspieler zurückgreifen, was aber auch nicht nötig war. Mit drei Mal -1 und einer Parrunde wurde das Wunder von Würzburg wahr und mit einem Gesamtscore von -9 wurde der Tagessieg eingefahren. Am Ende langen sich alle mit Tränen in den Augen in den Armen. Der Klassenerhalt war geschafft.
Analyse
In diesem Jahr konnten die Verantwortlichen der Damen- und Herrenmannschaft erstmals eine gründliche statistische Analyse der Saison auf Basis der umfangreichen Daten der Deutschen Golf Liga vornehmen.

Einige Highlights:

  1. Unsere Analyse zeigt, dass Theresa für jede Mannschaft der ersten Bundesliga in Deutschland spielen könnte und dass Emma Stock und Luisa Deutzmann aufgrund ihrer Leistungen auf dem Niveau der zweiten Bundesliga sind.
  2. Bei den Männern würden sich Tim Hillebrand und Justus Pehl für jede Bundesliga II-Mannschaft qualifizieren.
  3. Bei den Damen war Theresa die stärkste Spielerin der gesamten Regionalliga in ganz Deutschland (von 230 Spielerinnen). Emma und Luisa lagen auf Platz 32 bzw. 40.
  4. Philipp Johne aus dem Herrenteam verbesserte sich von Rang 962 aller DGL-Herren-Spieler (~2500) auf Rang 566.
  5. Ähnlich bei den Damen: Emma Stock sprang von Rang 313 im Jahr 2023 (von 1350 Spielerinnen in ganz Deutschland) auf Rang 126.
  6. Theresa war die fünftbeste Spielerin aller Ligen im ganzen Land (von Platz 22 im Jahr zuvor).

Das Management konnte die Daten auch nutzen, um gezielt Spieler und Spielerinnen zu finden, die in der Saison 2025 helfen können. Die Herrenmannschaft hat bereits 3 neue Spieler (Florian Wachter, Maximilian Hebenstreit und Tizian Busch) und Catharina Dresler hat sich vom Damenteam des Golfclub Hardenberg angeschlossen, wo sie 2024 in der Regionalliga gespielt hat.
Nach der Saison ist vor der Saison.
Die Saison 2024 wurde offiziell mit dem Team Meets Friends Turnier abgeschlossen. Die Planung für die Saison 2025 ist nun in vollem Gange. Dazu gehören Fitness, Range Training, Simulatortraining, Akquise neuer Spieler und natürlich die Planung hinter den Kulissen für das nächste Jahr. Das erste große Ereignis wird das Frühjahrstrainingslager sein (geplant für April 2025). Die Spieltage und die Gegner stehen bereits fest.

Damen Spieltage 2025 – Regionalliga Mitte 2

11.05.2025 im GC Nahetal
25.05.2025 im Mainzer GC
08.06.2025 im GC Herzogenaurach
22.06.2025 im GC Würzburg
20.07.2025 im 1. GC Fürth II

Herren Spieltage 2025 – Regionalliga Mitte 2

11.05.2025 im GC Frankfurt
25.05.2025 im GC St. Leon-Rot
08.06.2025 im GC Herzogenaurach
22.06.2025 im GC Rheintal
20.07.2025 im GC Würzburg

Im nächsten Jahr wird die Planung durch eine Regeländerung erleichtert, die es jedem ermöglicht, als Caddy für das Team zu arbeiten. Dies wird hoffentlich zu einer größeren Beteiligung und Unterstützung der Mannschaften führen, insbesondere wenn sie auswärts spielen.

In diesem Sinne bleibt beiden Mannschaften, dem Club, dem Sekretariat, dem Präsidium, den Sponsoren und natürlich Ihnen, den Mitgliedern, für Ihre Unterstützung im Jahr 2024 zu danken.

Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Golfsaison 2025!