Auch in diesem Jahr hat sich über Würzburg bisher kein stabiles Winterwetter etabliert. Frostige Tage alternierten mit wärmeren, aber nassen Tagen. Das Golfspiel hätte sowohl auf dem gefrorenen Boden als auch auf dem durch den Regen aufgeweichten Untergrund zu erheblichen Schäden geführt. Da sich die Gräser in dieser Jahreszeit nicht regenerieren können, wären die Schäden von Tag zu Tag immer größer geworden. Das nasskalte Wetter begünstigt auch das Auftreten von Pilzkrankheiten auf den Rasenflächen. Eine Behandlung mit chemischen Pflanzenschutzmitteln würde bei diesen niedrigen Temperaturen zum einen nicht wirken und zum anderen ist die Anwendung durch die lokalen Behörden verboten. So mussten wir zu alternativen Mitteln wie der Ausbringung von Eisensulfat (daher die „schwarzen“ Grüns und die schwarzen Flecken auf den Grüns) greifen, um die Verbreitung der Krankheiten einigermaßen einzudämmen.
Nicht zu übersehen sind auch noch Schäden, die durch die Wildschweine verursacht wurden. Wer in dieser Zeit über den Platz spazieren gegangen ist, konnte feststellen, dass die Wildschweine häufig an etwa der gleichen Stelle aufgebrochen haben. Im Monat Dezember ist die Zeit der Rausche (Paarung) bei Schwarzwild. Die Sauen sind also nicht nur auf Nahrungssuche, sondern hinterlassen hier auch ihre Duftmarken und kommuniziere auf diese Weise miteinander. Würde man nun überall dort, wo die Sauen Schäden verursachen, einzäunen, würde man nicht nur den Lebensraum für alle Tierarten verringern, sondern man würde die Tiere auf bestimmte Flächen konzentrieren. Wilde Tiere, ganz egal ob Fuchs, Reh oder Wildschwein, besetzen eigene Reviere und verteidigen diese auch. Bei diesen Revierkämpfen verletzen sich die Tiere. Verletzte Tiere sind geschwächt und es können Seuchen auftreten, auch flüchten kämpfende Tiere unvorsichtig über die Landstraßen und es kommt vermehrt zu Verkehrsunfällen mit Wildtieren. Das Einzige, was man sowohl bei der Bekämpfung der grassierenden Afrikanischen Schweinepest als auch zur Reduzierung der Wildschweinschäden machen kann, ist die zahlenmäßige Verringerung der Wildschweinbestände durch die Bejagung. Auch hier hat die Betreibergesellschaft des Golfplatzes Würzburg helfend eingegriffen und unterstützt die zuständigen Jäger mit moderner Jagdtechnik, um die Bejagung effektiver durchführen zu können. Erst wenn die Zeit der Rausche vorbei ist und der Wildschweinbestand im Umfeld des Golfplatzes entsprechen reduziert wurde, macht es Sinn, die Ausbesserung der Schäden durchzuführen. An dieser Stelle vielen Dank an das Serviceteam unter Leitung von Kurt Hildmann, das tatkräftig die Greenkeeper bei der Ausbesserung der Schäden unterstützt.
Wir Greenkeeper haben in den letzten Wochen und werden weiterhin die sogenannten Winterarbeiten erledigen. Dazu gehören das Zurückschneiden von Hecken und Gehölzen, die Durchführung von Renovationsarbeiten und Baumaßnahmen. Die Wege werden ausgebessert, Bunkerböschungen werden renoviert und der Sicherheitszaun hinter der Driving Range zur Bahn 11 wird erhöht, um besseren Schutz vor langen Übungsdrives zu gewährleisten. Das sind alles Maßnahmen, die sehr arbeits- und kostenintensiv sind, die aber jetzt durchgeführt werden müssen, um im März zu Beginn der Vegetationszeit zur routinemäßigen Platzpflege übergehen zu können.
Einen guten Start in das neue Jahr wünscht Euch
Euer Greenkeeper Team
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