Turnusgemäße Änderungen für Ihr Handicap 2016
Vorgabewirksames Spiel wird einfacher
Das vorgabenwirksame Spiel wird für freizeitorientierte Golfspieler deutlich attraktiver. Alle vier Jahre werden die Golfregularien in Europa auf den Prüfstand gestellt und entsprechend angepasst. Jetzt ist es wieder soweit: Ab 2016 treten umfangreiche Änderungen im „EGA-Vorgabensystem“, also den Regularien zur Handicapführung, in Kraft.
Fazit: Es gibt wichtige Neuigkeiten, die das vorgabenwirksame Spiel insbesondere für Spieler höherer Handicapklassen attraktiver gestalten. Grund ist das sich im Wandel befindende Freizeitverhalten der Bevölkerung und damit ein sich änderndes Spielverhalten vieler Golfer. So nehmen beispielsweise Spieler aus den höheren Vorgabenklassen laut Statistik immer seltener an vorgabenwirksamen Wettspielen teil. Unter anderem aus diesem Grund hatte sich der Deutsche Golf Verband (DGV) für eine Vereinfachung der Golfregularien für Freizeit-Golfspieler beim Europäischen Golf Verband (EGA) stark gemacht. Mit den nun erzielten Vereinfachungen sollen Golfspieler verstärkt wieder zum Wettspiel angeregt werden.
Platzreife ist nicht gleich Handicap 54
Das erste Handicap (in der Regel Vorgabe 54) muss ab 2016 tatsächlich mit der nötigen Stableford-Nettopunktzahl erspielt werden und wird nicht mehr automatisch mit Bestehen der Platzreifeprüfung vergeben. Denn die bisherigen „Clubvorgaben“ werden europaweit zur „Vorgabenklasse 6“. Mit der Platzreife (PR) erhält der Spieler zukünftig den Eintrag „PR“ in seinem Stammblatt und auf dem DGV-Ausweis. Spieler, die bereits seit 2015 oder zuvor mit Vorgabe 54 geführt werden, genießen natürlich Bestandschutz. Eine Korrektur ihrer Vorgabenstammblätter ist nicht notwendig.
Aktiv oder inaktiv entfällt
Die Kennzeichnung einer Vorgabe als „aktiv“ auf dem Stammblatt entfällt. Bisher wurden alle Vorgaben mit diesem Status gekennzeichnet, wenn sie auf mindestens drei vorgabenwirksamen Ergebnissen im laufenden Jahr oder mindestens vier vorgabenwirksamen Ergebnissen im Vorjahr beruhten.Dennoch kann künftig eine Spielleitung die Teilnahme oder den Gewinn von Nettopreisen von einer Mindestzahl vorgabenwirksamer Runden eines Spielers abhängig machen. Dazu wird aber keine Kennzeichnung der Vorgabe benötigt, der Computer im Clubsekretariat ermöglicht dies mit einem internen Sortierkriterium.
Schnellere Wiedererkennung einer Vorgabe
Zur Wiederzuerkennung einer Vorgabe reicht zukünftig das Ergebnis einer, statt wie bisher von drei neu gespielten Runden aus. Dies betrifft Spieler, deren Vorgabe länger als ein Jahr nicht geführt wurde. Gründe hierfür können ein Vereinswechsel mit längerer Pause zwischen Ende einer bisherigen und Beginn einer neuen Mitgliedschaft, eine vorübergehende passive Mitgliedschaft oder eine Sperre sein.
Auch in Klasse 5 keine Heraufsetzung nach „schlechten“ Ergebnissen
Das Handicap wird ab der Vorgabenklasse 5 (also Hcp. 26,5 und höher) nach einem „schlechteren“ vorgabenwirksamen Spielergebnis nicht mehr heraufgesetzt. Damit gibt es in der Vorgabenklasse 5 – wie bisher schon bei den Vorgaben 37 bis 54 – auch keine Notwendigkeit für eine Pufferzone mehr. Erreicht ein Spieler in diesen Klassen sein Spielpotenzial dauerhaft und deutlich nicht mehr, so hat der Vorgabenausschuss des Heimatclubs aber die Möglichkeit, die Vorgabe dem geänderten Spielpotenzial anzupassen. Darum kann auch der Spieler bitten, z.B. um sich die Freude an guten Nettoergebnissen zu erhalten.
Keine Automatik bei Vorgabenüberprüfung
Die bisherige automatisierte Anpassung der Vorgaben nach Beendigung der Spielsaison entfällt. Die Vorgabenüberprüfung an sich bleibt zwar bestehen, allerdings wird die Umsetzung der durch den Computer im Einzelfall vorgeschlagenen Anpassungen in die Entscheidungshoheit des Vorgabenausschusses des Heimatclubs zurückgegeben. Dieser trifft die Entscheidung aufgrund des aktuellen Spielpotenzials des Spielers nach eigenem Ermessen.
CBA (Pufferzonenanpassung) entfällt ersatzlos
Die Anwendung von CBA (= Computed-Buffer-Adjustment) entfällt in Deutschland für alle Vorgabenklassen ersatzlos. Golf ist ein Sport in der Natur, der durch Wind und Wetter beeinflusst werden kann. Dieser Aspekt tritt mit Abschaffung der Pufferzonenanpassung nun wieder deutlicher in den Vordergrund. Zudem kann jeder Turnierteilnehmer nun direkt nach Beendigung seiner Runde selbst die Vorgabenfortschreibung berechnen, ohne auf die Auswertung aller Spielergebnisse warten zu müssen. Sollten Spielergebnisse aus dem Ausland eine Pufferzonenanpassung enthalten, so wird diese für die Vorgabenführung in Deutschland nicht berücksichtigt.
EDS-Runden auf allen Plätzen
EDS-Runden, d.h. vorgabenwirksame Privatrunden, können künftig auf den Plätzen aller DGV-Mitglieder mit gültigem Course Rating gespielt werden, also auch auswärts. Dies gilt für Spieler der Vorgabenklassen 2 bis 6 (Hcp. 4,5 bis 54). Vorausgesetzt die Ausschreibung des Clubs ermöglicht es, können sich erstmals zukünftig auch Spieler der Vorgabenklasse 6 (Hcp. 37 bis 54) gegenseitig zählen. Golfanlagen dürfen auch zukünftig den Zähler bestimmen oder einschränken (z.B. Höchstvorgabe). Ein Golfprofessional kann nicht als Zähler fungieren. Ein Extra-Day-Score (EDS) ist ein vorgabenwirksames Stableford-Nettoergebnis über 9 oder 18 Löcher. Spieler der Vorgabenklassen 2 bis 6 können beliebig viele EDS-Runden spielen. Damit eine solche Runde vorgabenwirksam wird, muss sie vor Antritt im Clubsekretariat registriert werden.
Quelle: www.golf.de