Das 1. Umweltsymposium des Deutschen Golf Verbandes in Kooperation mit dem Baden-Württembergischen Golfverband war mit rund 120 Teilnehmern am 22.11.2019 auf der Golfanlage Schloss Monrepos in Luwigsburg ein großer Erfolg. Hochkarätige Referenten aus ganz Deutschland gaben wichtige Einblicke in aktuelle Entwicklungen zur Förderung der Biodiversität und diskutierten mit dem Fachpublikum Lösungsansätze gegen Artenschwund, Insektensterben und den Rückgang von Blütenpflanzen. Der „Lebensraum Golfplatz“ bekommt in diesem Zusammenhang eine immer wichtigere Bedeutung. Otto Leibfritz, Vizepräsident des DGV, stellte klar, das Golf die einzige Outdoorsportart ist, die Biodiversität schafft. Staatssekretär Dr. Andre Baumann vom Umweltministerium in Baden-Württemberg machte deutlich, das Golfanlagen einen Teil der zukünftigen Problemlösung darstellen und dass das Ministerium die neue Kooperation mit Nachdruck unterstützt. Der Golf Club Würzburg wird seine Anstrengungen zum Natur- und Umweltschutz noch weiter erhöhen, um seinen quantitativen und qualitativen Beitrag zur Förderung biologischer Vielfalt in unserer Region zu leisten. Präsident Bernhard May steht hierzu u. a. in engem Austausch mit Spitzenvertretern des BGV, BWGV, DGV und des Greenkeeper Verbandes und plant die Zusammenarbeit mit lokalen Behörden und Verbänden zu intensivieren. Auch bei den „Leading Golf Clubs of Germany“ wird der Themenbereich „Golf & Natur“ ab 2020 einen wichtigen Stellenwert erhalten.
Das zunächst auf zwei Jahre angelegte Pilotprojekt „Lebensraum Golfplatz – Wir fördern Artenvielfalt“ hat zum Ziel, die vorhandenen Biodiversitätsflächen quantitativ und qualitativ auszubauen.
Stimmen zum Pilotprojekt
Viele Golfanlagen bei uns im Südwesten zeigen: Sie sind Oasen für die Natur mit bunt blühenden Wiesen, Teichen voller Kröten und Frösche, sowie Gehölzen, in denen Nachtigallen brüten. Es ist gut, dass der Deutsche Golf Verband, der Baden-Württembergische Golfverband und das Umweltministerium enger zusammenarbeiten und an der bisher schon erfolgten Umweltarbeit auf vielen Plätzen anknüpfen. Denn ein Großteil der Flächen von Golfplätzen kann voll lebendiger Natur sein. Der Grüne Sport fördert die Grüne Infrastruktur.
Hardroughflächen auf Golfplätzen sind in erster Linie keine Ballgräber, sondern wertvolle Lebensräume in oft artenarmen Agrarlandschaften. Es gibt schon sehr gut entwickelte artenreiche Roughflächen im Land. Andere lassen sich gezielt entwickeln, dafür braucht man Zeit und einen Plan. Das Pilotprojekt Lebensraum Golfplatz kommt genau zur richtigen Zeit für unsere Golfanlagen.
Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in Baden-Württemberg einen Partner gefunden haben, der unser jahrelanges Engagement für den Naturschutz würdigt. Gemeinsam werden wir den Umweltschutz weiter stärken und dafür sorgen, dass deutsche Golfanlagen vermehrt Rückzugspunkte für Flora und Fauna sind. Das Pilotprojekt bietet uns zudem die Chance zur Begegnung und Zusammenarbeit mit regionalen Naturschutz Organisationen. Bei diesen können wir eine positive Grundhaltung gegenüber dem Golfsport schaffen und von deren Netzwerken und Know-how profitieren.
Golfanlagen sind in besonderer Weise mit dem Schutz der Natur und dem Erhalt der Umwelt verbunden. Dazu trägt bereits heute jede Golfanlage in ganz unterschiedlicher Form und Intensität bei. Mit unserem bundesweiten Qualitätsmanagementprogramm Golf&Natur arbeiten wir seit 2005 intensiv an einem optimalen Miteinander von Golfsport und Natur. Mit großem Erfolg: Heute sind 144 Golfanlagen zertifiziert, davon allein 26 in Baden-Württemberg. Ich bin mir sicher: Das neue Pilotprojekt Lebensraum Golfplatz bietet hier eine ideale Ergänzung und eine großartige Erweiterung unseres Umweltengagements. Der Golfsport nimmt seine Verantwortung ernst. Keine andere Sportart schafft solch einzigartige Lebensräume für Tiere und Pflanzen.
Der Lebensraum ist in unserem stark industrialisierten Bundesland ein sehr wertvolles Gut. Der Bedarf an Flächen für Industrie, Landwirtschaft, Wohnen, Arbeiten und Verkehr schränkt den Lebensraum für Fauna und Flora immer weiter ein. Die Folgen sind der zunehmende Rückgang an biologischer Vielfalt. Und hier kommen jetzt die Golfplätze ins Spiel, die einerseits wichtige Naherholungsgebiete für sportinteressierte Menschen, gleichzeitig aber auch Rückzugsorte für Tiere und Pflanzen sind, die dort geeignete Lebensräume finden und besiedeln. Der BWGV möchte mit dem Pilotprojekt „Lebensraum Golfplatz – Wir fördern Artenvielfalt“ in Zusammenarbeit mit seinen Mitgliederclubs auf den Golfanlagen in Baden-Württemberg ganz gezielt noch mehr adäquate Lebensräume schaffen und damit einen wertvollen Beitrag zum Schutz und zur Förderung der Artenvielfalt leisten.
Der Verlust der Biodiversität in Deutschland schreitet insbesondere bei den heimischen Insekten und der heimischen Vogelwelt dramatisch voran. Deshalb freue ich mich, dass Golfclubs einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten wollen. Für den Insekten- und Vogelschutz können Golfclubs wichtige und sinnvolle Maßnahmen umsetzen und helfen, das gesellschaftliche Bewusstsein für den Schutz der Biodiversität zu stärken.
Wir als Golfanlage profitieren ganz unmittelbar von dieser einmaligen Kooperation „Lebensraum Golfplatz – wir fördern Artenvielfalt“. Das Umweltministerium sensibilisiert die Behörden vor Ort, indem der positive Beitrag der Golfanlagen zur Förderung der Artenvielfalt an diese aktiv kommuniziert wird. Diese Unterstützung hilft uns beim Betrieb unserer Golfanlage. Zugleich sichern wir uns unsere Handlungsfähigkeit als Partner im Bereich Naturschutz und Naturbildung.
Durch die Kooperation mit dem Umweltministerium werden die Golfanlagen bzw. die umgesetzten Maßnahmen erstmals Teil der Naturschutzstrategie des Landes Baden-Württemberg und erhalten dadurch eine neue Wahrnehmung der Sportart Golf in Politik und Gesellschaft.
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