World Handicap System

Seit 2021 gilt für alle das neue World Handicap System. Doch worum geht es dabei eigentlich?

Das World Handicap System (kurz: WHS) sorgt für viele Fragen und trifft bei vielen Spielern (noch) auf Unverständnis. In unseren FAQs zu dem neuen System wollen wir die häufigsten Fragen klären, um Unklarheiten aus dem Weg zu räumen.

FAQ

Wann wird das WHS eingeführt?
Das World Handicap System tritt in Deutschland ab der Spielsaison 2021 in Kraft.

Warum wird das WHS eingeführt?
Da auch die Golfregeln weltweit einheitlich sind, sollen nun auch die weltweit sechs unterschiedlichen Handicap-Systeme einheitlich gestaltet werden. Jedes der Systeme war vereinfacht gesagt dafür da, das Handicap eines Golfers darzustellen, doch es gab erhebliche Differenzen in der Ausgestaltung. Mit dem World Handicap System wurden die besten Punkte der verschiedenen Systeme übernommen und zu einem globalen System zusammengefasst. So soll die aktuelle Form der Spielerinnen und Spieler besser abgebildet werden.

Wie wird das neue Handicap berechnet?
Grundsätzlich werden die letzten 20 gespielten Runden betrachtet. Aus diesen werden die acht besten Ergebnisse herangezogen und als Durchschnitt der sogenannte World Handicap Index (HCPI) gebildet. Dieser ist dann das „neue“ Handicap. Die Schwierigkeit des Platzes wird dabei gewichtend in die Berechnung eingezogen. Die betrachteten Runden dürfen nicht länger als vier Jahre zurückliegen. Ergebnisse, die vor dem 01.01.2017 erzielt wurden, sind nicht Teil der Berechnung.

Zählen alle gespielten Runde für das WHS?
Maßgeblich für das WHS in Deutschland sind vorgabewirksame Turnierrunden über 9- oder 18 Löcher, sowie EDS-Runden. Hierbei ändert sich nur der Name in „registrierte Privatrunden“. Normale, private Freizeitrunden werden weiterhin nicht zur Berechnungsgrundlage des neuen Handicaps genutzt. Die Clubs haben aber nicht mehr die Möglichkeit, Einzel-Zählspielturniere als „nicht vorgabewirksam“ auszuschreiben.

Was wird aus meinem jetzigen Handicap?
Das jetzige Handicap verschwindet und wird durch den neuen World Handicap Index ersetzt. Auch die bekannten Vorgabeklassen (1-6) wird es nicht mehr geben. Anders als bisher können nun auch Spieler der alten Vorgabeklasse 1 „registrierte Privatrunden“ spielen. Wer in den letzten vier Jahren kein Ergebnis auf sein Stammblatt gebracht hat, behält vorerst seine Spielvorgabe.

Gibt es noch Stableford-Turniere?
Ja. Stableford-Turniere können weiter durchgeführt werden, aber für die Berechnung des HCPIs werden die Runden als Brutto-Zählspielergebnisse dargestellt.

Wie werden 9-Loch-Runden gewertet?
Im Prinzip genauso wie Runden über 18 Löcher. Für die zweiten, nicht gespielten Neun wird wie bisher an jedem Loch ein Netto-Par unterstellt. Neu ist jedoch, dass noch ein Schlag addiert wird (aktuell wären das 17 Stableford-Punkte). Kumuliert ergibt sich die Schlagzahl für 18 Loch, die in die Formel zur Berechnung des World Handicap Index eingebracht wird.

Welche Unterschiede bleiben zwischen den Nationen?
Die einzelnen Nationalverbände konnten selber entscheiden, ob die Hochstufung eines Handicaps ab einem bestimmten Wert gestoppt wird. Deutschland hat festgelegt, dass man sich oberhalb eines Handicaps von 26,5 nur „runterspielen“ kann. Ebenso bleiben in Deutschland die EDS-Runden bestehen.

Wird sich mein Handicap signifikant ändern?
Es kommt darauf an. In England wurde in einer Untersuchung herausgefunden, dass das neue Handicap innerhalb eines Schlages zum alten Handicap bestehen bleibt. Der DGV erwartet mehr Herab- als Herauf-Spielungen, da nur die besten acht der letzten 20 Ergebnisse gewertet werden.

Das Wichtigste für Sie als Spieler:

Das Handicap ist Ausdruck des Spielpotenzials eines Golfers. Je mehr Ergebnisse ein Spieler erzielt, desto genauer spiegelt der Handicap-Index die aktuelle Spielstärke wider. Nur so ist ein Fairplay im Spiel um Nettoplatzierungen in Turnieren möglich.

Durch den Wechsel zum World Handicap System verliert die bisherige EGA-Vorgabe ihre Gültigkeit und wird durch den neuen Handicap-Index ersetzt. Durch die Neuberechnung bei der Konvertierung ist es sehr wahrscheinlich, dass der Wert des neuen Handicap-Index von dem der bisher geführten EGA-Vorgabe abweicht. Nur Spieler, die in den letzten vier Jahren keine vorgabenwirksamen Ergebnisse erzielt haben, erhalten den Handicap-Index als Ersteintrag in das Stammblatt in unveränderter Höhe. Erst nach einigen neuen Ergebnissen spiegelt der Handicap-Index dieser Spieler ihre tatsächliche Spielstärke wider. Innerhalb von Deutschland werden die erzielten Ergebnisse nach Handicap-relevanten Runden automatisch durch den Heimatclub oder die auswärtige, gastgebende Golfanlage erfasst. Nur im Ausland erzielte Ergebnisse müssen Spieler selbst ihrem Heimatclub übermitteln.

Und ansonsten gilt für alle Spieler unverändert: Spielen Sie! Haben Sie Spaß! Genießen Sie Ihre Runden! Und erzielen Sie so viele Handicap-relevante Ergebnisse wie möglich. Ihr Handicap-Index wird damit ganz automatisch durch die Software für Sie berechnet.

Sobald wir weiterführende Informationen vom DGV erhalten, werden wir die Seite laufend aktualisieren!

Quelle: Golf Post / DGV